Hennigsdorf
 
  Künstlerisches Schaffen in Hennigsdorf  
     
 
 

Dreizehn Hennigsdorfer Künstler vereint

 
 
Sensible und sehr farbinensive Frauenporträts sind ein beliebtes Motiv der Freizeitmalerin
Als Ingenieur war der Bau der Presse für Hans-Joachim Seidler eine Sache der Ehre

Im September 2007 waren sie leider nur für drei Tage im Klubhaus der Stadt zu sehen, die Werke der dreizehn Hennigsdorfer Künstler des Vereins QuARTier. Sie wollten einfach zeigen, dass sie nach einem reinigendem Gewitter, bei dem man sich von zahlreichen Mitgliedern trennen musste, noch existierten, mehr noch, ihre künstlerische Arbeit keinen Schaden genommen hatte.
Unter ihnen in der kleinen Galerie auf Zeit war auch eine junge, introvertierte Frau mit einem feuerroten Haarschopf, die interessiert zuhörte, um nicht zu sagen lauschte ohne sich zu erkennen zu geben, was die Besucher so über ihre Bilder zu sagen hatten. Sie ist, was man so landläufig eine Wochenendmalerin nennt, Cordula Herold. Die rotblonde Mutter von zwei Töchtern ist berufstätig und als Kauffrau im größten Hennigsdorfer Wohnungsunternehmen voll ausgelastet. Sie bedauert ein wenig, dass sie nur im Urlaub oder an den Wochenenden Zeit für ihr geliebtes Steckenpferd - die Malerei - findet.
Schon in der Schule hat sie gern gemalt, sich im Malzirkel ausgezeichnet und konnte ihr Talent später als Modegestalterin gut gebrauchen. Dabei war sie vor Aufregung erst einmal durch die Aufnahmeprüfung gerasselt. Im Malzirkel des Stahlwerkes von Hennigsdorf förderte Uwe Beckmann das Talent der jungen Frau. Sie machte Collagen, vervollkommnete sich im Aktzeichnen und entdeckte endlich das für sie passende Genre, das Zeichnen mit Öl- und Pastellkreiden. "Das hat auch einen sehr praktischen Sinn", bekennt die schöpferische junge Frau, "das lässt sich schnell wegräumen und riecht nicht nach Terpentin und Ölfarben, denn mein Atelier ist meine Wohnung." Dabei belässt sie es jedoch nicht, denn ihre Kleinplastiken könnte sie in Serie herstellen und ihre kleine Personalausstellung in den Fluren ihrer Arbeitsstelle belegen, wie einfühlsam sie mit ihren Motiven und wie gekonnt sie inzwischen mit der Öl- und Pastellkreide umgeht. Ihre Motive sind Menschen aus dem Umfeld, angefangen bei den Töchtern, Blumen und Landschaften, die sie auf ihren Streifzügen mit dem Fahrrad oder beim Spazierengehen entdeckt und fotografiert, denn das ist das zweite Hobby der Hennigsdorferin. Nun ist sie seit Anbeginn im Hennigsdorfer Künstlerverein "QuARTier", zu dem sich ein professioneller Künstler und zwölf Laien zusammengeschlossen haben.

Hier traf Cordula Herold auch ihren einstigen Klassenkameraden wieder, den Elektroingenieur Hans-Joachim Seidler. Als Ausgleich für seine Arbeit in der Fahrzeugversuchsabteilung beim weltgrößten Schienenfahrzeugkonzern Bombardier hat sich der baumlange (immerhin 1,97 Meter) große Laienkünstler der Radierung verschrieben. "Mich interessiert vor allem die Verpflechtung von Handwerk, Technik und Kunst", bekennt er und macht sich an seiner Druckerpresse zu schaffen, die er auf dem Gestell einer alten Singer-Nähmaschine natürlich selbst gebaut hat. Auf ihr hat auch Cordula Herold ihre ersten Radierungen gedruckt, die sie unter seiner Anleitung fertigte. Sie hat auch dafür gestimmt, dass Seidler zum Vizechef des Vereins QuARTier gewählt wurde.
Überall im Einfamilienhaus schmücken Drucke und Grafiken von Seidler die Wände, ein Zeichen, dass seine Frau nicht nur ihn, sondern auch seine Arbeiten mag. Eine Wand schmücken Holzschnitte und Radierungen des Berliner Kupferstechers Ulrich Karl Kurt Köhler, von dem Seidler viel für sein technisch anspruchsvolles Hobby gelernt hat. Anderes hat er sich angelesen. Wenn er auch im Arbeitszimmer der Familie zeichnet und druckt, geäzt werden die Kupferplatten jedoch in einer kleinen Werkstatt im Garten hinter dem Haus. Inzwischen sind es einige hundert Radierungen geworden, kleine sensible Grafiken, wie ein Blick ins Weltall und immer wieder Landschaften und Details aus der Natur, Blätter, Zweige, Baumscheiben und Spinnetze. Der Kulturverein Hohen Neuendorf lädt ihn gern zum Ausstellen seiner Arbeiten ein, die auch hin und wieder im heimischen Stadtklubhaus zu sehen sind.

 

 

 
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