Birkenwerder
  Geschichte zum Anfassen  
     
 
 

Clara Zetkin - Eine starke Frau, in einer schwierigen Zeit

 
 
Das ehemalige Zimmer des kleinsten Sohnes Konstantin - Heut Teil der Gedenkstätte
Schreibtisch Clara Zetkins mit einigen originalen Schriftstücken
 
Kleiner Teil der einst großen Privatbibliothek

Frauen haben es auch heutzutage nicht leicht in der von Männern "regierten" Welt. Erst recht, wenn es um Politik und die Rechte der Frauen geht. Oftmals von der Männerwelt belächelt, müssen sich noch heute viele Frauen behaupten und beweisen, das sie keineswegs das schwächere Geschlecht sind. In der heutigen Zeit haben sie viel erreicht, aber vor einhundert Jahren waren sie nahezu machtlos. Die Frau gehörte nunmal an den Herd und sollte sich um den Nachwuchs kümmern. Doch es gab Frauen in dieser Zeit, die versucht haben das zu ändern. Eine von ihnen war die Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Sie wurde am 5. Juli 1857 als Clara Eißner in Wiederau (Sachsen) geboren und wuchs zunächst in einem kleinen Heimarbeiterdorf im Erzgebirge auf. Zetkin wurde es wohl in die Wiege gelegt für das Recht der Frau zu stehen. Ihre Mutter, Josephine Eißner (geborene Vitale) stand mit Pionierinnen wie Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt der damals entstandenen bürgerlichen Frauenbewegung in Kontakt. Außerdem gründete sie in Wiederau einen Verein für Frauengymnastik. Um ihren Kindern eine bessere Ausbildung zu ermöglichen, siedelte die Familie 1872 nach Leipzig. Bereits 1874 besuchte Zetkin eines der Lehrerinnenseminare der Frauenrechtlerin Auguste Schmidt in Leipzig, wo sie auch an Diskutiernachmittagen des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins teilnahm. Dort knüpfte sie auch erste Kontakte zur Sozialdemokratie und lernte den russischen Revolutionär Ossip Zetkin kennen, mit dem sie später im gewählten Exil - Paris zusammen lebte. 1878 trat sie der Sozialistischen Arbeiterpartei bei. Auf dem Gründungskongress der zweiten Internationalen in Paris referiert sie unter tobendem Applause über die proletarische Frauenbewegung und fordert die vollständige berufliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Frau. Auf der ersten internationalen Konferenz sozialistischer Frauen 1907 in Stuttgart wurde sie zur Vorsitzenden des Internationalen Frauensekretariats gewählt. Bereits bei der zweiten Sitzung in Kopenhagen schlägt sie die Einrichtung des internationalen Frauentags vor. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges lehnte sie als Vertreterin der linken Strömung innerhalb der SPD die Politik des so genannten "Burgfriedens" ab und wurde dafür heftig kritisiert. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges trat Zetkin, im Jahr 1919, der Kommunistischen Partei Deutschlands bei und trug zur Gestaltung deren Politik maßgeblich bei. Von 1920 bis 1933 war sie für die KPD Mitglied des Reichstages und forderte Solidarität mit der Sowjetunion. Auf ihrer ersten Reise nach Russland lernte sie auch den Kommunisten Wladimir I. Lenin kennen. Fortan lebte sie abwechselnd in Deutschland und in der Sowjetunion. 1929 erwarb der jüngste Sohn Zetkins, Konstantin, das Haus des Malers Karl Drabig in Birkenwerder. Clara Zetkin lebte dort bis Anfang 1932. Zu ihrem 70. Geburtstag erhielt sie zahlreiche nationale und internationale Ehrungen für den Kampf für die Rechte der Frau. Nach der Machtergreifung der NSDAP unter Hitler, dem Verbot und dem Ausschluss der KPD aus dem Reichstag 1933, ging sie ein letztes Mal ins Exil. Sie starb nur wenig später am 20. Juni 1933. Ihre Urne wurde an der Moskauer Kremlmauer beigesetzt. Das Leben der Clara Zetkin und ihr Engagement für die Rechte der Frau sind einmalig. Nach ihrem Tod wurde das Haus von der Gestapo durchsucht und beschlagnahmt. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges lebten verschiedene Mietparteien unter anderem auch Flüchtlinge in dem Haus. Als der älteste Sohn Zetkins, Maxim, nach Deutschland zurückkehrte wurde ihm das Haus seiner Mutter übergeben. Anlässlich ihres 100. Geburtstages ließ er hier eine Gedenkstätte einrichten. Heute befindet sich nur noch in den oberen Räumlichkeiten das Clara-Zetkin-Museum. Dort sind unter anderem noch einige originale Möbel, Gemälde, Kleidungsstücke und ein Bruchteil ihrer einst großen privaten Bibliothek ausgestellt. In den unteren Räumen findet man die Gemeinde- und eine Kinderbibliothek sowie im Souterrain ein Galeriecafé. Betreut und erhalten wird die Einrichtung durch den Kulturverein KORONA. Wer Interesse am Leben Clara Zetkins hat, ist herzlich willkommen.

Clara-Zetkin-Gedenkstätte
Summter Straße 4 o 16547 Birkenwerder
Tel. 03303/402709
Öffnungszeiten:
Mo & Do 12.00 bis 17.00 Uhr
Di 12.00 bis 19.00 Uhr & Fr 12.00 bis 18.00 Uhr

 
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