Stadt Werneuchen
 
  Ortsteil Wessow  
     
 
 

Auch fremde Pferde weiden am Radarturm

 
 

Den Namen gab Weesow vermutlich seine Lage in den Wiesen, to der Wese, wie es einst hieß. Obwohl erst 1339 so erwähnt, wurde die Kirche um 1250 aus Feldsteinen erbaut, die eiszeitliche Ströme hinterließen. Oft wechselte das Angerdorf mit strohgedeckten Lehmkaten den Besitzer, zahlte Zins und Pacht an verschiedene Herren, auch an Spandauer Benediktinerinnen. Im 15. Jahrhundert erwarben die von Arnims den Flecken, der im 30jährigen Krieg völlig zerstört und bis auf drei Bauern und vier Knechte, so die Chronik, fast entvölkert wurde. Einem Lucius Radenz verdankt das Dorf seinen Wiederaufbau und 1735 kaufte es Kronprinz Friedrich (später Preußenkönig Friedrich II.) zu seiner Domäne Löhme. Ein Großfeuer vernichtete 1857 die mit Stroh und Rohr gedeckten Bauernhäuser. So säumen heute später gebaute Gebäude die Dorfstraßen des Werneuchener Ortsteils, der durch Landwirtschaft und einige Handwerksbetriebe geprägt wird. Die Ortsdurchfahrt ist verlangsamt, was auch an der S-Kurve über die Kreuzung liegt, vor allem aber am beachtlichen Verkehr der vielen Reiterhöfe hoch zu Roß. Eine kleine Kunstwerkstatt hat sich im Dorfzentrum angesiedelt, die den jährlichen Malwettbewerb der Werneuchener Kinder betreut. Die Freiwillige Feuerwehr hat ein neues Gerätehaus, Platz fürs gesellige Dorfleben der 220 Bewohner. Weithin sichtbar neben dem trutzigen Turm der Kirche ist ein Betonturm, der wie ein Kühlturm eines Kraftwerkes anmutet. Er wurde im 2. Weltkrieg mit der Entwicklung der Radartechnik errichtet und nahm die Antenne und den drehbaren Teil so hoch oben auf, um das Funkfeld für Werneuchens Flugplatz zu erweitern. Unmittelbar nach dem Krieg erlangte der Ort traurige Berühmtheit. Von Juni bis August 1945 wurde in fünf Bauernhöfen des von der Bevölkerung verlassenen Dorfes ein NKWD-Lager errichtet, in dem 6000 Menschen zusammengepfercht waren. 800-1200 von ihnen starben an Ruhr, Hunger und Krankheiten. Sie wurden in einer Kiesgrube verscharrt. Seit 1992 ehrt eine Gedenkstätte diese Opfer von Krieg, Gewalt und Willkür.

 

 
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