Ludwigsfelde
 
     
     
 
 

Die "Geburtsstunde" von Ludwigsfelde

 
 
Das Chausseehaus wurde
um 1892 erbaut
Alte Post - erbaut 1904
Vera Gärtner (73) ist Vorsitzende des Ludwigsfelder Geschichtsvereins e.V. und Autorin des nebenstehenden Beitrages, den wir mit ihrer freundlichen Genehmigung auszugsweise abdrucken.
Die Gelbe Villa ist nach wie vor ein echter Hingucker, wenn es um historische Gebäude geht
Am 1. Oktober 1928 entstand eine neue Landgemeinde mit dem amtlich verordneten Namen "Damsdorf" aus den beiden Kolonien Damsdorf und Ludwigsfelde. Die Einwohner der neuen Gemeinde, insgesamt 157, protestierten gegen den Namen, gleichfalls die Bahn und die Post. Sie wollten den Namen Ludwigsfelde, da er ortsüblich war. Der Name Damsdorf (Dahmsdorf) war an sich historisch gerechtfertigt, denn ein recht ansehnliches Dorf dieses Namens hatte es im Mittelalter tatsächlich gegeben. Erwähnt erstmalig im Landbuch von 1375 wurde es wüst, das heißt es starb gegen Ende des 15. Jahrhunderts - es verfiel. Zu vermerken ist auch, dass die Ortsbezeichnung Ludwigsfelde sich bereits in den Kursbüchern der Bahn durchgesetzt hatte. Die Poststation, 1843 eingerichtet, trug ebenfalls den Namen. Der Getreidehändler Robert Menzel wurde vom Landrat des Kreises Teltow zum kommissarischen Gemeindevorsteher ernannt, also am 1. Oktober 1928. Eine Gemeindevertretung wurde am 2. Dezember 1928 auf Anraten des Landrates gewählt. Am 28. Dezember 1928 fand die Wahl des Gemeindevorstehers Robert Menzel (bis 1936 im Amt) und der beiden Schöffen Preuß und Hinneburg statt. Durch den Erlass des preußischen Staatsministeriums vom 22. Februar 1929 konnte sich die Gemeinde endlich "Ludwigsfelde" nennen. Die Freude bei den Einwohnern war groß, als das am 9. März 1929 verkündet wurde. Zu den obigen Darlegungen ist noch hinzuzufügen, dass das nur möglich wurde, weil laut Gesetz vom 27. Dezember 1927 die bis dahin eigenständigen Gutsbezirke aufgelöst wurden, sie wurden mit den jeweiligen Land- und Stadtgemeinden zusammengelegt. So kamen die Bewohner der Gutsbezirke aus der Abhängigkeit vom Gutsherrn. Formal zumindest gab es also das Recht auf Selbstverwaltung. Um 1750 machten sich als Rittergutsbesitzer jener Zeit in Löwenbruch Ernst Ludwig von Groeben und in Genshagen Johann Friedrich von Hake einen Namen, weil sie auf ehemals wüsten Dorfstellen oder auf gerodetem Boden Kolonien anlegten, dem Wunsch Friedrichs II. nachkommend, Menschen anzusiedeln. Ernst Ludwig von Groeben war Staatsdiener an seinem Hofe. Durch die Besiedlungspolitik zwischen 1750 und 1753 entstand die Kolonie Ludwigsfelde. Dieser Ortsname (eine Wortneuschöpfung) ist auf Ludwig von Groeben zurückzuführen. Zunächst lebten "sechs ausländische kleine Wirthe" in Ludwigsfelde. 1751 entstand ein Krug, ehemals "Goldener Hirsch" genannt, heute "Alter Krug", der 1753 Schankrecht erhielt. Es ist das älteste Haus der Stadt und steht seit 1936 unter Denkmalschutz. Die neue Gemeinde Ludwigsfelde spielte vorerst keine eigenständige Rolle. Erst 1937 erlangte die Stadt eine gewisse Eigenständigkeit als Industriegemeinde. Das Daimler-Benz-Flugzeugmotorenwerk hatte sich angesiedelt. Am 11. November 1937 verkündete ein Amtsblatt, dass die Gemeinde Ludwigsfelde aus dem Amtsbezirk Wietstock ausscheidet.

Der Bahnhof Ludwigsfelde wurde 1886 erbaut
Alter Krug - erbaut im Jahr 1751 ist das älteste Gebäude in Ludwigsfelde
 
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