Stadt Altlandsberg
 
  Erster Ehrenbürger von Altlandsberg  
     
 
  Ein Mann - ein Wort: Helmut Friske  
 
Altlandsbergs erster Ehrenbürger - Helmut Friske, der ehemalige Pfarrer von Altlandsberg

Altlandsberg hat seinen ersten Ehrenbürger. Mit Helmut Friske bekam am 9. Januar 2004 ein Mann die Ehrenbürger-Medaille um-gehängt, der sich lange Jahre um die Stadt verdient gemacht hat. Ohne seine Begabung, im richtigen Augenblick die richtigen Argumente anzuführen, hätte es wohl auch den freiwilligen Zusammenschluss aller Ortsteile aus dem ehemaligen Amt Altlandsberg zur Stadt Altlandsberg am 01.01.2003 nicht gegeben. Carmen Krickau hat den 75jährigen besucht.

Mit warmer, fester Stimme erzählt er den berühmten "Schlag aus der Jugend", von seiner großen Familie mit vier Kindern, 18 Enkeln und zwei Urenkeln, von seinem Wirken als Pfarrer und Kommunalpolitiker in der Stadt, seit er mit Kind und Kegel 1969 hierher gezogen ist. Stundenlang könnte man Helmut Friske zuhören. Denn er ist ein brillanter Rhetoriker, versteht es, Worte wirkungsvoll zu setzen. "Gott hat jedem Menschen etwas Besonderes mitgegeben. Mich hat er eben mit der Fähigkeit ausgestattet, Situationen sofort erkennen und sprachlich entsprechend richtig reagieren zu können." Darauf konnte er sich Zeit seines Lebens verlassen. Und deshalb hat er auch nie seine Predigten aufgeschrieben. Schriftlich ausformulierte Predigten sind für den Sohn ostpreußischer Landarbeiter alt und damit wertlos. "Ich könnte das auch gar nicht. Unseren jüngsten Sohn, er ist ebenfalls Pfarrer, bewundere ich dafür, dass er im Vorhinein so treffend formulieren kann." Altlandsbergs weißhaariger, perfekt gekleideter Ehrenbürger war zu DDR-Zeiten Pfarrer und damit auch von oben gut beobachtet. Man hatte damals sogar "mehr" mit ihm vor. "Aber da ich nie mit meiner wahren Meinung hinter dem Berg gehalten, mich nie verbogen, sondern alles offen hinterfragt habe, stand Herr Müller, wie der Mann vom Ministerium des Innern sich nannte, irgendwann resigniert auf, ging und kam nie wieder." Angst, seine Offenheit und Ehrlichkeit könnten ihm schaden, hatte er nie. "Ich war doch überzeugt davon, dass Dinge, die ich in Übereinstimmung mit meinem Glauben mache, richtig sind." Als einer seiner Konfirmanden nicht mehr zur Zusammenkunft kam, weil sein Schuldirektor ihm geraten hatte, darauf zu verzichten, wenn er wirklich Sportlehrer werden wolle, schrieb Friske einen Brief an die Kirchenoberen. Darin bat er um Mitteilung, welche Berufe für Christen verboten seien. Sportlehrer wüsste er schon. Mit der Antwort kam auch sein Konfirmand wieder. Der Direktor meinte, er müsse ihn da wohl falsch verstanden haben. Noch heute schmunzelt Helmut Friske darüber und legt die nächste Geschichte nach. Dass ihr Mann nun erster Ehrenbürger Altlandsbergs geworden ist, macht auch seine Frau Sigrid sehr stolz: "Er spielt sein Engagement nämlich gerne herunter, weil er viel zu bescheiden ist. Ich habe manchmal gesagt, wenn andere ausgezeichnet wurden, Vater, du hättest das auch mal verdient. Und deshalb finde ich das sehr schön, dass er zum Abschluss seines engagierten Lebens für die Stadt diese Auszeichnung erhalten hat." Mit viel Wärme und Zuneigung in der Stimme gibt er das Kompliment zurück. "Ohne meine Frau hätte ich das alles auch gar nicht geschafft. Sie hat mir immer den Rücken freigehalten. Und sie hat mir oft geraten, mich aber auch kritisiert. 54 Jahre bin ich gut damit gefahren." Auch wenn Helmut Friske als Vermittler zwischen Kommune und Kirchengemeinde weiter zur Verfügung steht und Pfarrer Johannes Menard tatkräftig unterstützt, so hat er jetzt doch mehr Zeit für Dinge, die er auch noch mag: für seine Kinder und Enkel, für Bücher von Belletristik über Wissenschaft bis Theologie und natürlich für die Gartenarbeit, die größte Faszination des Werdens und Wachsens für Helmut Friske.

 
 
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