Stadt Zwenkau
 
  Ein Blick in die Geschichte Zwenkaus  
     
 
 

Zwenkaus Geschichte - einmalig wie die Landschaft

 
 
Die Abraumförderbrücke AFB 18,
Foto: J. Oud
Preisfrage: Geografische Lage: 51°13'03'' nördliche Breite, 12°19'27'' östliche Länge, mittlere Höhe 130 Meter über NN - wo ist das auf der Erde? Neuseeland vielleicht? Oder doch eher Neuseenland? Letzteres gibt es gar nicht, sagt der Leser. Wir sagen: Doch, das gibt's! Es ist der neue saloppe Zu-kunftsbegriff der Gegend um Zwenkau, 15 Kilometer südlich von Leipzig, und die Ko-ordinaten sind die des Rathauses der 9000-Seelen-Stadt. Denn in Zwenkau und Umgebung tut sich was! Die Seen ringsum laufen voll, sprich: die ehemaligen Tagebaue aus "seligen" Braunkohle-Zeiten. Zwenkau liegt nicht nur an der "Mitteldeutschen Straße der Braunkohle" und an der historischen "Fürstenstraße der Wettiner", sondern ge-winnt im neu zu gestaltenden Südraum von Leipzig immer größere Attraktivität als po-tenzieller Wirtschaftsstandort, Wohn- und Lebensraum, als Sport- und Touristikzentrum.
Das Rathaus der Stadt Zwenkau - mit Stadtbibliothek, Abwasserzweckverband "Weiße-Elster" und Polizeiposten
Bald wird es eine Stadt am Wasser sein. Entscheidende Kriterien für die Wahl ei-nes neuen Wohnortes sind dabei nicht nur die zukünftige Landschaft, sondern auch Verkehrsanbindung und Infrastruktur, und beides kann sich sehen lassen!
Wie klein und bescheiden hat alles angefangen! Das ist so lange her, dass Zwenkau als eine der ältesten Städte Westsachsens gilt. Im Jahr des Herrn 974 wurde hier auf einer Urkunde Ottos II. erstmals eine Ansiedlung mit Namen "Zuenkouua" erwähnt. Die heutige Schreibweise "Zwenkau" ist erst ab 1612 nachweisbar. Als Siedlungsplatz ist Zwenkau jedoch noch wesentlich älter, denn Bodenfunde weisen bäuerliche Siedlungen in der Umgebung nach, die bis in das 6. Jahrtausend vor Christi reichen. Um das Jahr 1000 bestand der Ort aus der Burg mit einer grundherrschaftlich-bäuerlichen sowie vermutlich auch einer Kaufmanns- und andwer-kersiedlung. Besonders der Markt (1995 - 800 Jahre verbrieftes Marktrecht), der schon sehr früh existiert haben muss, war im Mittelalter zugleich eine Station an der nach Leipzig führenden Fernhandelsstraße. Durch die Entwicklung Leipzigs zu einem Welthandelsplatz spielte das hiesige Marktgeschehen später nur
Das ebenfalls 1000 Jahre alte Dorf Eythra, westlich von Zwenkau gelegen, wurde in den 80er Jahren abgebaggert. Die Kunstruine "Trianon" wurde gerettet und vor der Lindenallee wieder aufgebaut
noch eine untergeordnete Rolle. Im Jahre 1712 traf Zwenkau ein Unglück, das die Stadt in tiefes Elend stürzte. Der Stadtbrand am 12. Mai verwandelte den Ort innerhalb von zwei Stunden in einen Trümmerhaufen. Dem Fleiß der Zwenkauer ist es zu verdanken, dass im Jahr 1826 die Zahl der Häuser be-reits wieder mit 320 angegeben werden konnte. Und dann ging es kontinuierlich weiter, bis die Braunkohleabbau-Euphorie der ehemaligen DDR fast den Exitus der Stadt gebracht hätte.
Dass die Einwohner Zwenkaus dennoch 1999 das 1025-jährige Jubiläum ihrer Stadt feiern konnten, ist nicht dem Gang der Geschichte zu verdanken, sondern einer Bürgerinitiative, die ihresgleichen sucht. Zum Ende der 80er Jahre sollte Zwenkau einfach weggebaggert werden. Dadurch gingen alle Perspektiven verloren, Zwenkau verfiel, wurde ein richtiges "Drecknest". Immer mehr, vor allem junge Menschen zogen weg, und die Stadt starb zusehends. Die große Hoffnung, dass 1989 mit dem Fall der Mauer diese einschneidende, Mensch und Natur missachtende Entwicklung ein Ende haben könnte, erfüllte sich nicht so ohne weiteres.
Aber dann agierte das Volk! Noch die friedliche Revolution von Leipzig in den Köpfen, mobilisierten der Heimat- und der Bürgerverein, mit Bürgermeister Herbert Ehme an der Spitze, die Zwenkauer zum Kampf für ihre Heimatstadt. Nach Protestbriefen der
Zwenkau wird weiterhin Geschichte haben und
Geschichte schreiben
Einwohner an die Regionale Planungsstelle, Bürgerforen und Demonstrationen und nach einer eindrucksvollen Protestbewegung am 17. Februar 1993 mit einer Lichterkette von 2500 Menschen an der geplanten Abbaukante, wurden erste Hoffnungen über eventuelle Alternativen zur damaligen Braunkohleplanung geweckt. Unvergesslich bleibt die von Gefühlen bewegte und besorgte Menschenschlange, die von den Imnitzer Lachen bis zum Abzweig Zitzschen reichte.
Aus Vertretern der Regionalen Planungsstelle, des Regierungspräsidiums, der Bergakademie Freiberg, des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig und der MIBRAG wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Unter Leitung des Bürgermeisters erarbeitete diese eine Studie zur Anpassung der Abbautechnologie entsprechend den gestellten Forderungen. Der regionale Planungsverband beschloss in seiner Sitzung im Mai 1993 die geänderte Abbautechnologie als Grundlage für den Braunkohleplan Zwenkau. Das bedeutete: Zwenkau wird nur als Sanierungstagebau bis 1999 weiter betrieben. Ab sofort wurde neben dem Kohleabbau gleichzeitig mit der Sanierung begonnen - eine Variante, die für die Bergleute ein geordnetes Auslaufen des Tagebaues und für die Zwenkauer den Erhalt der geliebten Heimatstadt bedeutete.
Der jahrelange Protest hat sich gelohnt: Heute kommen die Gäste und Besucher nicht zum Demonstrieren sondern zum Wandern
Seit 15 Jahren setzen Bürgermeister Herbert Ehme und alle verantwortlichen Mitgestalter konsequent und zielsicher die Träume von einer sauberen, blühenden und lebenswerten Kleinstadt um. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte mit dem Aufschluss eines der ersten Gewerbegebiete in Sachsen. Seit 1991 siedelten sich die unterschiedlichsten Firmenzweige von teilweise europa- oder weltweiter wirtschaftlicher Bedeutung an. Der Gewerbepark an der Bundesstraße 2 schuf seitdem etwa 2000 Arbeitsplätze. Der Innenstadtbereich wurde saniert, die Infrastruktur in Zwenkau und den Ortsteilen stetig ausgebaut, neue Wohn- und Gewerbegebiete wurden geschaffen. Der Zuzug vieler junger Familien ist ein Zeichen für die Erfolgsgeschichte Zwenkaus in einem rasanten Tempo. Die Sanierung des Tagebaus bis 2005 unterhalb der künftigen Wasserlinie 113,5 n NN sowie die geplante Flutung bis 2010 bringen für die Stadt einmalige Zukunftschancen für eine Wohn-, Arbeits-, Freizeit- und Erholungsregion, die schon jetzt "Neuseenland" heißt.


In wenigen Jahren wird der "Zwenkauer See" der Größte im Leipziger Neuseenland sein


 

 

 
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