Prenzlau
 
  Interview mit Bürgermeister Hendrik Sommer  
     
 
 

Gelbe Klebezettel voller Ideen: Bürgermeister Hendrik Sommer sorgt für Bewegung

 
 
Bürgermeister Hendrik Sommer vor dem
Prenzlauer Rathaus.

Seit Januar 2010 ist Hendrik Sommer Bürgermeister der Uckermark-Kreisstadt. Die ersten beiden Amtsjahre waren vor allem von einem geprägt: von Bewegung. Es ist viel geschehen in Prenzlau. Deshalb gleich als erste Frage an den Bürgermeister: Geht es so weiter?
Bürgermeister Hendrik Sommer: Bis zur Landesgartenschau mit Sicherheit! Schließlich haben wir viel vorzubereiten. Vom Marktberg über den Bahnhof und den Rathausvorplatz bis hin zum Landesgartenschaugelände selbst. Die Gestaltung des Nordufers von der Marienkirche bis zur Binnenmühle soll auch pünktlich fertig werden… Und: Ja, auch nach der LaGa wird es keinen Stillstand in Prenzlau geben!

Sie selbst sind immer mittendrin. Gibt es Dinge, die in der Stadt passieren, von denen Sie nicht wissen? Insider erzählen von den gelben Klebezettelchen, die Sie fortwährend beschreiben…
Bürgermeister Hendrik Sommer: Stimmt! Die habe ich immer zur Hand und wenn es etwas gibt, was ich mir unbedingt merken will, muss solch ein Zettel her. Das hilft ungemein. Zur Not geht aber auch ein alter Briefumschlag oder Kassenzettel. Hauptsache es gibt eine freie Ecke, die man beschreiben kann… Aber ernsthaft: Es gibt selbstverständlich Dinge, von denen ich nichts weiß. Aber ich bin natürlich bemüht, viel mitzubekommen und aufzugreifen und dann zu handeln. Oft sprechen mich die Leute auf der Straße an oder beim Einkaufen. Als Bürgermeister ist man immer im Dienst. Aber das ist auch in Ordnung. Es ist halt eine Verantwortung, die man mit dem Job übernimmt.

Bleibt da Zeit für die Familie, für Hobbys?
Bürgermeister Hendrik Sommer: Ich habe schon als Amtsleiter versucht, hier eine gute Balance hinzubekommen. Das Wichtigste ist natürlich das Verständnis meiner Familie. Die steht hinter mir. Deshalb nehme ich mir auch ganz bewusst immer mal kurze Auszeiten, die ausschließlich meiner Frau und den Kindern vorbehalten sind. Und zum Angeln komme ich zwar nicht mehr so oft wie früher, doch manchmal gönne ich mir den Luxus schon noch. Ebenso wie den Besuch im Fitnessstudio.

April 2011: Erster Spatenstich auf dem Marktberg mit Ministerpräsident Matthias Platzeck und Landrat Dietmar Schulze.


Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen, vor denen Prenzlau in den kommenden Jahren steht?
Bürgermeister Hendrik Sommer: Die Landesgartenschau ist natürlich ein gewaltiges Unterfangen. Den Zuschlag dafür zu erhalten, war von vornherein mit der Verpflichtung verknüpft, den damit verbundenen An-sprüchen auch gerecht zu werden. Ich bin überzeugt, dass wir dem entsprechen. Das Team der Landesgartenschau wird immergrößer und aktiver. Es wächst, so wie auch die Landesgartenschau Gestalt annimmt. Das bringt Bewegung in die ganze Stadt und ich bin überzeugt, dass wir alle davon profitieren. Herausfordernd ist natürlich auch der Umgang mit den Baumaßnahmen, die uns vermutlich bis kurz vor der Gartenschau in Atem halten und das eine oder andere Mal unsere Fahrzeuge zum Stehen bringen werden. Da ist Geduld vonnöten. Aber ich weiß, dass es sich lohnt. Die Stadt wird ein Schmuckstück. Die Landesgartenschau ist nun mal eine große Chance für uns. Nach der LaGa werden wir durchatmen. Und dann geht es darum, mit unseren Mitteln sehr sorgsam umzugehen, was nicht heißt, dass wir das jetzt nicht täten. Doch das, was uns zur Verfügung steht, wird nach 2013 weniger sein. Eine Investition wie die LaGa verlangt eine Verschnaufpause im Anschluss. Außerdem läuft 2013 die aktuelle EU-Förderperiode aus. Es wird also generell knapper mit Mitteln, die wir in öffentliche Projekte stecken können.

Was sind die Erfolge, blicken Sie auf die ersten zwei Jahre Ihrer Bürgermeisterzeit zurück?
Bürgermeister Hendrik Sommer: Großartig ist, dass es mit dem Marktberg geklappt hat. Wir haben, nachdem der Marktberg lange Zeit ein regelrechter Zankapfel war, nicht nur einen Kompromiss, sondern eine gute Lösung gefunden. Jetzt wächst der Marktberg Tag für Tag und man gewinnt allmählich eine Vorstellung. Ich bin wirklich gespannt darauf, wie der Platz angenommen wird, wenn er fertig ist und dieses Bild Realität ist, das ich bei der Grundsteinlegung mit Ministerpräsident Matthias Platzeck noch beschrieb: von den Kindern, die an den Brunnenanlagen planschen, den Älteren, die ihren Kaffee trinkend zuschauen und sich erfreuen, von den Leuten, die unter Schatten spendenden Bäumen verweilen, die bummeln und einkaufen und sich auf dem Marktberg treffen, von verliebten Paaren, die abends, sich küssend unter den Laternen stehen…

Der Marktberg wird augenscheinlich, wie der Ministerpräsident es so trefflich formulierte, Ihr „Meisterstück“. Doch er ist längst nicht alles, was sich in der Stadt verändert hat, seitdem Sie im Rathaus den Chefsessel bezogen haben…
Bürgermeister Hendrik Sommer: Nein, das wäre auch viel zu wenig. Zu viel wäre es andererseits, wollte ich alles aufzählen. Wo beginnen? Bei der City-Streife vielleicht, die dafür sorgt, dass sich bei Bürgern und Gästen das Gefühl der Sicherheit erhöht; bei den Graffiti-Künstlern, die in unserem Auftrag graue Wände gestalten, Bushaltestellen aufpeppen und viele Firmen und Vereine mittlerweile angesteckt haben, es uns gleich zu tun. Dann ist da das Geschäftsstraßenmanagement, mit dem wir für noch mehr Attraktivität in der City sorgen wollen. Die Bewirtschaftung des Unteruckersees haben wir neu geregelt und als Stadt damit ein Novum im Land geschaffen. Wir haben einen Partnerschaftsvertrag mit der Bundeswehr geschlossen und mit dem polnischen Barlinek eine neue Städtepartnerschaft begründet. Wesentlich ist auch, dass wir mehr als zuvor in die städtischen Kitas und Schulen investierten und investieren. Was mir vor allem aber wichtig ist, das ist die Nähe zu den Prenzlauern. Deshalb haben wir zu den wichtigen Themen Marktberg und Bahnhof Bürgerversammlungen durchgeführt und werden das auch fortsetzen. Die Politik des Rathauses, des Bürgermeisters und der Beigeordneten ebenso wie der Stadtverordneten muss transparent sein. Die Leute draußen müssen verstehen, warum wir was wie machen. Und wenn sie es nicht verstehen, sollen sie nachfragen oder ihre Ideen einbringen. Deshalb haben wir die Vorschlagsbox installiert und die Menschen eingeladen, sich zu Wort zu melden. Das wird rege genutzt.

Die Begeisterung, mit der Sie all dies beschreiben, vermittelt den unbedingten Eindruck, dass Ihnen Ihr Job Spaß macht.
Bürgermeister Hendrik Sommer: Ja, das ist so. Das ist aber auch immer eine Frage des guten Miteinanders. Ohne die Mannschaft im Rathaus, ohne die Beigeordneten, Amtsleiter und die Mitarbeiter, ohne verantwortungsbewusste und kritische wie auch hoch motivierte Stadtverordnete, ohne gute und verlässliche Partner in Behörden und Institutionen, in der Wirtschaft und in Vereinen, ist das alles nicht zu schaffen. Doch, es macht Spaß. Weil sich etwas bewegt und weil viele mitmachen.

 

 
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