Gemeinde Löwenberger Land
 
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Ein Streifzug durch die Gemeinden des Löwenberger Landes

 
 

Das Löwenberger Land war einst viel größer als die heutige Gemeinde umfasst. Bereits um 1200 errichteten die Askanierfürsten im Kampf gegen die Slawen die "Löwenburg". Hier war das Zentrum eines besonderen Ländchens, das als "Löwenberger Land" in die Geschichte einging und heute als Gemeinde mit 15 Ortsteilen weiterlebt. Als letzter Ortsteil kam Nassenheide 2003 dazu.

Das Löwenberger Schloss beherbergt heute eine Kindertagesstätte

Im Zuge der Christianisierung und die Gründung der Mark Brandenburg durch den Askanierfürsten Albrecht der Bär wurde wahrscheinlich das mit 60 Hufen ausgestattete feste Städtchen "oppidum Leuwenberg" gegründet. Es besaß schon damals Wall und Graben. Mitte des 13. Jahrhunderts kam es durch Tausch an den Bischof von Brandenburg. 1269 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Liwenberg, später Leuwenberg. 1460 erwarb die Familie derer von Bredow den Ort, die im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern der Burg ein Schloss im Barockstil erbauen ließen. Die Dorfkirche ist ein frühgotischer Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit eingezogenem Chor und Breitturm an der Westseite. Sie brannte am 9.3.1808 ab. Mit ihr ein großer Teil der Kirchenbücher und zwei Drittel des Ortes. 1877 wurde der Staatsbahnhof Löwenberg(Mark) der Berliner Nordbahn eröffnet. Elf Jahre später wurde der Eisenbahnverkehr von Löwenberg über Zehdenick nach Templin aufgenommen. Eine Verbindung von und nach Lindow bis Rheinsberg folgte. Löwenberg ist gut mit dem Auto zu erreichen, denn es liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen 96 und 167. Die Touristinformation ist im "Hus tu Löwenberg" dem ehemaligen Spritzenhaus hinter der Kirche gemeinsam mit einem Heimatmuseum untergebracht.

Die Kirche von Falkenthal ist bekrönt mit einem Dachreiter mit offener Laterne

Das deutsche Kolonisten- und Angerdorf, das unweit von Zehdenick liegt, stammt aus der askanischen Frühzeit und wurde 1270 erstmals urkundlich als "Valkendale" erwähnt. Um 1558 wurde die Feldsteinkirche mit Backsteinkanten erbaut. Eine 1860 im Kirchturm gefundene Urkunde bezeugt die Errichtung des Fachwerkturmes im Jahr 1702. Im Mittelalter war der Ort ein wichtiger Knotenpunkt im System der Handelsstraßen. So wurde 1677 die hier entlang führende Poststraße Berlin-Stettin eröffnet. Die Streckenführung ist noch erhalten und als Radweg ausgeschildert. Heute ist der Ort beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge und Radtouren in die waldreiche Umgebung.

Dörfliche Idylle in Glambeck

Der slawische Name deutet auf eine alte Besiedlung, noch vor der deutschen Ostexpansion hin. Der nahe (tiefe) See gab dem Ort wohl seinen Namen, denn hier ist das slawische "glamb" = tief enthalten. Die erste urkundliche Erwähnung, damals als "Glambeke", geht auf 1348 zurück, als der Ort zum Kloster Lindow gehörte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das "wüste" Dorf 1690/91 von zehn Schweizer Familien neu aufgebaut. Eine schlichte Fachwerkkirche wurde ebenfalls gebaut. Sie wurde aber durch einen 1901 geweihten gotischen Backsteinbau ersetzt. Die Nähe zur Ruppiner Schweiz, dem Glambecker See und der Baumgartener Heide machen Glambeck zum idyllische Wohnstandort und idealen Ausflugsort. Übrigens kommt aus dem Ort die Quadrathlon-Langstrecken-Weltmeisterin in der Altersklasse Senioren 2 und Brandenburger Landesmeisterin AK W45 im Triathlon Marina Hillebrand.

Grieben liegt direkt an der
Bundesstraße 167

Direkt an der Bundesstraße 167 in Richtung Neuruppin liegt der Ort Grieben. Das Straßendorf wird erstmalig 1256 mit dem Namen "Eggehardus Griebene" in einer Friesacker Urkunde erwähnt. Zeitweise, etwa zwischen 1438 und 1541, gehörte der Ort als "Gryben" dem Kloster Lindow. Die um 1253 erbaute Kirche wurde im Jahre 1772 umgebaut. Lange Zeit prägten mehrere Wind- und Wassermühlen das Ortsbild. Übrig in dieser Tradition ist nur noch die 1923 erbaute Getreidemühle. Der Ort eignet sich ideal für Ausflüge in die Griebener Heide oder das Naturschutzgebiet "Harenzacken". Die Radwege sind hier übrigens gut ausgebaut.

Der Turm der Großmutzer Kirche wurde von Karl Friedrich Schinkel entworfen

Der Ort ist mit seinem Dorfanger und seiner gesamten Anlage ein typisches märkisches Dorf. Es liegt westlich der Bundesstraße 96. Bereits 1323 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als "Mutz". Mitte des 16. Jahrhunderts bekam der Ort seinen heutigen Namen. Im Dreißigjährigen Krieg war das Dorf durch Pest und Krieg fast völlig entvölkert. 1808 brannten unter anderem die Kirche und die alte Schule vollständig aus. Es überdauerte lediglich der historische Rundbogen am Friedhofseingang. Für den Kirchenneubau von 1816, der als einer der ersten neugotischen Kirchenbauten in Brandenburg gilt, entwarf Karl Friedrich Schinkel den Turm mit eisernen Maßwerkfenstern und Spitze.

Das deutsche Angerdorf wurde erstmals 1356 erwähnt. Markant ist die Wehrkirche aus dem 13./14. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert bestand eine Stiftung St. Anna, die mit drei Morgen Land dotiert war, damit der Pfarrer allsonntäglich eine Messe lese. Die Orgel stammt übrigens aus Groß-Lübbenau, einem Ort, der dem Kohleabbau weichen musste. Der Ort stand unter der Lehnshoheit des Bischofs von Brandenburg und wechselte mehrmals den Besitzer. So gehörte es denen von Reedern, von Bredow und um 1800 denen von Arnstedts zu Hoppenrade. 1875 begann der Bau der Eisenbahnlinie Berlin-Stralsund. Bald darauf wurde eine Fabrik gebaut, die prägend für die Entwicklung in Grüneberg war. Von 1943 bis 1945 war hier eines der über 70 Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Hunderte von Häftlingen aus vielen Ländern mussten in dem Zweigwerk der Magdeburger Rüstungsfirma Polte Zwangsarbeit für die deutsche Kriegswirtschaft leisten. Auf Initiative von Grüneberger Bürgern wurde 1989 dazu eine Gedenktafel errichtet.

Die Kirche in Gutengermendorf
ist ein
Besuch wert

Das Straßendorf wurde, wie viele Orte in der Region, um 1200 von deutschen Kolonisten angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1420. Mittelpunkt ist der gepflegte Dorfanger mit der Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, die mehrfach umgebaut wurde. Sie zählt zu den ältesten in der Gegend. Im Innenraum ist an der Nordseite der Grabstein eines Predigers von 1691 aufgestellt. Im Triumphbogen zum Chor steht eine schlichte barocke Kanzel von 1697. Das Patronatsgestühl im Chor stammt ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Interessant ist ebenfalls der Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert, der derzeit im Gemeinderaum des Pfarrhauses steht. Auch dieses Dorf hatte mehrere Besitzer: Kloster Zehdenick, der Freiherr von Hertefeld, oder Fürst zu Eulenburg.

Überall stehen wunderschöne Guts-
und Herrenhäuser

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1356. Am 13. Mai 1439 schenkte Graf Albrecht von Ruppin der Pfarrkirche Gransee zwei auf der "Häseden" gelegene Hufe. Der brandenburgische Kurfürst tauschte 1651 Häsen gegen das Gut Rahnsdorf (heute in Berlin) an den Oberjägermeister Freiherrn von Hertefeld. 1846 wurde das Vorwerk Neuhäsen gegründet, das im Jahre 1934 neu besiedelt wurde. 1688 entstand durch Ansiedlung von Bauern aus dem nordrhein-westfälischen Kleve der Ortsteil Klevesche Häuser.



Das Schloss Hoppenrade ist in Fontanes "Wanderungen durch die Mark" ausführlich beschrieben

Der kleine Ort wurde erstmals 1269 urkundlich erwähnt und gehörte bis in das 16. Jahrhundert zum Bistum Brandenburg. 1581 erhielt ihn Hans von Bredow als Lehen. Das 1724 erbaute Schloss wurde vor allem durch Theodor Fontanes "Wanderungen durch die Mark" bekannt. Im südwestlichen Parkbereich steht der schlichte Grabstein der Clara von Wülknitz (1826-1850), der Enkelin der Charlotte von Kraut. Im Südflügel befindet sich seit 1724 die ehemalige Schlosskapelle, die heute als Dorfkirche genutzt wird. Das Schloss und ein großer Teil des Schlossparks sind in Privatbesitz und nur eingeschränkt zugänglich.

Das Schloss von Liebenberg stammt aus dem 15. Jahrhundert
und ist liebevoll restauriert

Inmitten einer Wald- und Seenlandschaft zwischen Löwenberg und Liebenwalde liegen Dorf und Schloss Liebenberg. 1267 erstmals urkundlich erwähnt, herrschten hier die von Bredow, von Hertefeld und von Eulenburg. Die Enkelin des Grafen Philipp zu Eulenburg und Hertefeld, Liberta, heiratete hier in der Schlosskapelle Harro Schulze-Boysen. Beide wirkten in der Widerstandsgruppe Rote Kapelle und wurden 1942 hingerichtet.
Das Schloss selbst stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde originalgetreu und liebevoll restauriert. Der Schlosspark wurde nach einem Plan von Peter Josef Lenné in einem Landschaftspark umgewandelt. Auch das Linden- und das Teehaus sind inzwischen wieder restauriert. Das Lindenhaus wurde Anfang des 18. Jahrhundert als sogenanntes Myrtenhaus erbaut. Das Teehaus wurde 1875/76 im Barockstil errichtet.

Die ehemalige Kirche von Linde

Der idyllische Ort liegt etwas abseits der Bundesstraße 167, die von Löwenberg nach Grieben führt. Und tatsächlich sind es Linden, denen der Ort seinen Namen verdankt. Auch heute noch prägen die Laubbäume das Ortsbild. Markantestes Bauwerk ist die große Fachwerkkirche aus dem Jahr 1847. Das Dorf gehörte ursprünglich zum Sprengel des Bischofs von Brandenburg. 1540 war der von Redern zu Betz "zur Linde Zollator", also der Patron. Das Kataster von 1624 listet 19 Hufe mit sieben Hüfner und acht Kossäten auf. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm kaufte im Jahre 1654 den Anteil derer von Redern zu Wandsdorf, um ihn dem Domänenamt Oranienburg zuzuschlagen.

Trotz B 96 ist Nassenheide ruhig
und idyllisch

Der Ort wird erstmals im Jahre 1350 im Lehnsbrief der Wittelsbacher erwähnt, als Ludwig der Ältere und Ludwig der Römer den Ort an den Grafen Ulrich von Lindow verpfändeten. Wie der Name vermuten lässt, ist "Natenheide", wie der Ort noch 1599 hieß, eine deutsche Gründung und lag in einer damals äußerst "nassen Heide". Kaiser Karl IV. löste den Ort 1376 wieder auf. Erst als Markgraf Johann das Land 1428 dem Kloster Zehdenick überließ, begann die Neubesiedlung. Die erste Kirche wurde 1589 erbaut. Das halbe Dorf brannte 1772 ab und mit ihm die 1749 neu errichtete Kirche. Doch schon vier Jahre später wurde die heutige Kirche geweiht. Heute liegt der Ort direkt an der Bundesstraße 96 und ist dadurch gut von Berlin und dem Berliner Ring erreichbar.

In der gepflegten Ortsmitte steht ein hilfreicher Wegweiser

Der Ort wurde gleich zweimal gegründet: 1271 wurde er erstmalig in Verbindung mit dem Dorf Schleuen als "Niendorf" erwähnt. Doch am 24. Juli 1402 wurde es vollständig niedergebrannt, weil sich die Herren von Pommern und der Graf von Lindow stritten. Die zweite und eigentliche Gründung geht auf das Jahr 1577 zurück, als die von Bredow auf dem abgebrannten Dorf wieder ein Haus erbauen ließen. 1927 entstand die Siedlung Neuhof. Die Gemeinde Neuendorf ist seit 01.01.2002 ein Teil der Gemeinde Löwenberger Land. Ein Höhepunkt in der Geschichte Neuendorfs war die Elektrifizierung des Dorfes, sie wurde 1934 mit einer feierlichen Beisetzung der Petroleumlampen begangen.

Der Bahnübergang war und ist prägend für Neulöwenberg

Als 1877 wurde die Bahnlinie Berlin-Neubrandenburg gebaut und ein Jahr später die Strecke Neulöwenberg-Templin in Betrieb genommen wurde (Löwenberg selbst lag relativ ungünstig für die Streckenführung), entstanden beim Vorwerk Beamtenwohnungen. Zentrum und Ursache für die Entwicklung Neulöwenbergs war der Bahnhof. Ab 1923 wurde mit dem Bau einer neuen Siedlung begonnen, die 1928 durch die Preußische Verwaltungsreform den Status einer selbständigen Gemeinde erhielt. Auch heute ist der Bahnhof für die Entwicklung interessant, kann man doch von hier aus mit einer alten Traditionslok nach Rheinsberg fahren - ein einmaliges Erlebnis!

Hinter dem Kriegerdenkmal beginnt das alte Teschendorf

Auch Teschendorf gibt es schon seit dem frühen Mittelalter. Als "Teskendorp" wird der Ort 1271 erwähnt. Die bereits 1156 geweihte Wehrkirche diente dem Schutz der Einwohner vor den damals üblichen Raubritterüberfällen. Nachdem mehrere große Brände das gesamte Dorf völlig zerstörten, wurde eine Neuordnung der Hofstellen vorgenommen, die so weit auseinanderlagen, dass die Flammen nicht übergreifen konnten. Der ursprüngliche Ortskern, der Hagen, beginnt hinter dem Kriegerdenkmal. Von Berlin aus kommend, liegt er in der Verlängerung der heutigen Bundesstraße 96. Hier findet man Ruhe und Idylle eines märkischen Dorfes mit langer Geschichte.

 

 
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